Das Thema Raum ist in der tänzerischen Arbeit allgegenwärtig. Denn Tanz findet im Raum statt und hat immer einen räumlichen Aspekt. Die Fähigkeit zur räumlicher Orientierung im Bühnenraum (on In- oder Outdoor) ist eine analoge Grundvorraussetzung von Darsteller*innen und Grundlage von Choreographien. Daher trainieren Tänzer*innen diese Fertigkeit in jedem Training. Eine gute Basis bietet dabei die Raumharmonielehre von Rudolf von Laban. In dieser erschließt er das Verhältnis des Menschen zum ihn umgebenden Raum, in dem er in einen allgemeinen und persönlichen Raum unterteilt. Der persönliche Raum befindet sich in Reichweite des Körpers. Er wird Kinesphäre genannt. Die Kinesphäre ist die Raumkugel, um den Körper, deren Peripherie mit locker gestreckten Gliedmaßen erreicht werden kann, ohne daß man den Platz verläßt, der beim Stand auf einem Fuß als Unterstützungspunkt dient;[...]. (Laban 1991: 21) Innerhalb dieser Modelle schuf er Bewegungsskalen, die genau beschriebenen Raumwegen folgen. Sie trainieren und vermitteln ein harmonisches Raumgefühl und fordern dazu heraus, sich auch in bisher unbekannten Bereichen der eigenen Kinesphäre zu bewegen.
Die erstellte Abbildung zu "Räumlicher Aspekt nach Laban" gibt einen Überblick und läd ein zum Experimentieren und Entwickeln von Raumnutzung und dreidimensionalen Bewegungsrepertoire.
An dieser Stelle freue ich mich über einen Austausch in den Kommentaren zu Bewegungsaufgaben auf Grundlage der erstellten Abbildung.
Die vorgestellten räumlichen Aspekte lassen sich auf den aktuell geltenden digitalen Raum eingeschränkt anwenden. Bezieht man die rasante digitale Weiterentwicklungen bis hin zum Metaverse ein, werden die Aspekte übertragbar sein. Hierzu in einem nächsten Beitrag mehr.
Quelle:
Laban, Rudolf von. Chormusik. Grundlagen der Raumharmonielehre des Tanzes. Deutsche Erstausgabe. Wilhelmshaven: Noetzel, Heinrichshofen-Bücher, 1991
Location_l@b ist eine Tanz- und Raumrecherche im analogen, sowie digitalen Kontext, deren Ergebnisse in diesem Blog skizziert werden. Das Projekt ist gefördert von GVL aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von Neustart Kultur.
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